Rinteln,

Wo kommt eigentlich der Honig her?

Diese Frage stellen sich manche gar nicht mehr, sondern erlangen einfach nur die leckere Vielfalt im Glas aus dem Discounter.

Der Imkereiverein Rinteln hat letzten Freitag unsere Jugendlichen in großes Staunen versetzt. Zunächst wurde alles rund um die Biene erklärt und anhand einer Schautafel dargestellt. Die vielen Fragen konnten Bernhard Müller und Volker Furchbrich ausführlich beantworten. Wie alt wird eine Biene? Wie weit fliegt sie? Stechen die männlichen oder die weiblichen Bienen?

Doch jetzt mal von vorn.

 

Die Honigbiene ist etwas ganz Besonderes: Sie kann nur im Verband existieren und überleben. Überhaupt hat die Honigbiene mit dem THW so einiges gemeinsam. Wir sind ja auch in der Gemeinschaft unheimlich stark und vielseitig.

Bienenvölker sind in der Lage, als Volk mit rund 20.000 Bienen zu überwintern. In dieser Zeit ernähren sie sich von den im Sommer angelegten Honigvorräten. Die Königin bleibt in dieser so genannten Wintertraube stets in der warmen Mitte. Die Bienenerwärmen mit ihrer Flugmuskulatur den Bienenstock und bewahren das Volk so vor dem Erfrieren.

Im Frühjahr kommt wieder Bewegung in den Stock. Ab etwa zehn Grad legt die Königin wieder Eier und zwar bis zu 2000 pro Tag. Die daraus schlüpfenden Larven werden von den Arbeiterbienen bis zur Verpuppung gepflegt und gefüttert. Die aus dem Kokons schlüpfende Biene lebt bis zu vier Wochen und wird erst am Ende ihres Lebens zum ersten Mal zum Sammeln ausfliegen. Davor arbeitet sie im Stock als Ammenbiene und beim "Wachschutz" am Eingang des Bienenstocks.

Honigbienen sind wichtige Bestäuber, das wissen auch schon unsere Kids.

Die Biene hat vom ersten Tag an bis zu Ihrem Lebensende nach etwa 35 Tagen, unterschiedliche Aufgaben:


Tag 1 bis 4 eine Putzbiene

Tag 5 bis 11 eine Amme, die sich um den Nachwuchs kümmert

Tag 11 bis 13 eine Lagerbiene

Tag 14 bis 17 eine Baubiene

Tag 18 bis 21 eine Wach- oder Wehrbiene

ab Tag 22 eine Tracht- oder Sammelbiene.


Ähnlichkeiten zeigen sich auch hier wieder zum THW Ortsverband - jeder hat unterschiedliche Aufgaben, nur ist der Zeitraum bei den ehrenamtlich Tätigen ein anderer.

Der Bienenstaat funktioniert übrigens nur dann reibungslos, wenn eine gesunde Königin vorhanden ist. Hat das Volk keine Königin oder ist diese krank, wird das Bienenvolk unruhig und vernachlässigt seine Aufgaben. Es wird weniger Honig gesammelt und auch weniger Brut hochgezogen.- Im Ortsverband ist auch eine vorhandene Führungsspitze sehr wichtig, um alles zu koordinieren.

Im Anschluss an den theoretischen Teil ging es dann zu unserem Bienenstock, der gut geschützt auf dem Ortsverbandgelände steht. Hier wurde dann der Deckel abgenommen und man konnte in das Innere schauen. Die herausgenommene Wabe war sichtlich das Higlight der Infoveranstaltung!

Wer mochte, konnte den frisch gefertigten Honig direkt von der Wabe probieren. Was für ein Genuß!


Die Biene fliegt übrigens im Umkreis zwischen drei bis fünf Kilometern. In diesem Radius hat unser Bienenstock bestimmt auch die Brombeerhecke entdeckt, von der die selbstgemachte Marmelade kam, die unsere stellvertretende Ortsbeauftragte Christina Cordts den beiden als Dankeschön überreichte.

Wir hatten alle einen sehr informativen Dienstabend, und die Jugendlichen freuten sich über die süße Abwechslung auf ihrem Dienstplan.

Zukünftig haben viele von ihnen keine Angst mehr vor Bienen, sondern Verständnis für dieses immens fleißige Insekt.


Foto: Marion Waltemathe/THW OV Rinteln

 


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